Beratung und Unterstützung pflegender Angehöriger

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Matthäus-Evangelium 25,40

Die Situation pflegender Angehöriger

Die Zahl pflegebedürftiger Menschen erfährt seit Jahren einen enormen Anstieg. Überwiegend erfolgt eine Pflege durch Angehörige. Sie waschen, füttern, streicheln, trösten ihre alten Eltern, ihre behinderten Kinder oder chronisch kranke Lebenspartner. Fast jeder ist und wird in seinem Leben einmal vom Thema Pflege direkt betroffen sein – als pflegebedürftiger Mensch oder als Angehöriger, der sich entscheiden muss, ob er eine Begleitung oder Pflege für eine nahestehende Person übernehmen will, kann oder muss. In unserer öffentlichen Wahrnehmung kommen pflegende Angehörige allerdings kaum vor. Ihr grossherziger Einsatz geschieht meist im Stillen und Verborgenen.

Angehörige selbst nehmen sich häufig nicht als Pflegen­de wahr. Familien­leben und Pflege sind eine sehr persönliche Sache, verbun­den mit einer starken inneren Motivation für Angehörige zu sorgen und dabei große  Belastungen und persönliche Opfer auf sich zu nehmen. Daneben stehen die Angst, dem Beruf nicht mehr gerecht werden zu können, die Befürchtung, in finanzielle Not zu geraten, die Sorge, die übrigen, gesunden Familienmitglieder zu vernach­lässigen und/oder die Erfahrung dass soziale Kontakte abbrechen bzw. sich verlieren.

Doch viele Menschen wollen Familienmitglieder im Bedarfsfall selbst versorgen, fühlen sich dann jedoch mit der Pflege oft allein gelassen, schlecht informiert, nicht anerkannt und mit der Situation über­for­dert. Der Einsatz pflegender Angehörige, oft über Jahre hinweg, verdient unsere besondere Wertschätzung und Unterstützung. Wir Seelsorger bieten dafür Beglei­tung an. Angebote fachlicher Beratung wollen weiterhelfen.

Seit vielen Jahren sind unsere Gemeinden zusammen mit der evangelischen Schwesterngemeinde Träger der Ökumenischen Sozialstation St. Johann und bieten vielfältige Unterstützung und Entlastung für die Menschen in der Pflege zu Hause an. Ziel ist es, Pflegebedürftigen so lange wie möglich ein Verbleiben im eigenen Haushalt zu ermöglichen.

Bernd Schütz, Diakon

Unterstützung pflegender Angehöriger:

Ökumenische Sozialstation St. Johann,
Schumannstraße 25, 66111 Saarbrücken, Tel. 3 37 34

Pflegestützpunkt Saarbrücken,
Stengelstraße 12, 66117 Saarbrücken, Tel. (0681) 50 64 988

Caritas, Familienpflege,
Johannisstr. 2, 66111 Saarbrücken, Tel. (0681) 30 90 615

Malteser, Entlastungsdienst und Café Malta Eschberg,
Kontakt Tel. (0176) 96 47 67 49

DRK, Kurse für pflegende Angehörige,
Wilhelm-Heinrich Str. 9, 66117 Saarbrücken, Tel. (0681) 500 42 43

Internet: www.bmg.bund.de/pflege/hilfen-fuer-angehoerige.html und www.wir-pflegen.net