"30-Stunden-Aktion" der Firmanden 2014: Vier soziale Projekte erfolgreich durchgezogen

©Stefan Sieg

Jedes Jahr findet im Rahmen der Firmvorbereitung die sogenannte „30 h Aktion“ statt, bei der die Firmbewerber einen Projektauftrag im sozialen Bereich bekommen, den sie innerhalb von ca. 30 Stunden erfüllen müssen.
In diesem Jahr erfuhren die Firmbewerber am Freitag, den 17.01. um 17.00 Uhr im Pfarrsaal Maria Königin von ihren Projekten und nutzten den Freitagabend zum thematischen Einstieg bzw. zur Vorbereitung ihres Projektes.

Die Gruppe mit dem Projekt „Seniorenwohnheim Am Steinhübel“ überlegte, wo es Berührungspunkte, aber auch Ängste im Umgang mit alten Menschen gibt.Danach plante die Gruppe einen Kaffeenachmittag für die Bewohner, für den sie Lieder aussuchte und Zutaten für verschiedene Kuchen einkaufte.
Die Projektgruppe „Clearinghaus Völklingen“ beschäftigte sich mit dem Thema „Flucht/Flüchtling“; überlegte sich Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen und was sie selber auf einer Flucht mitnehmen würden. Zum Abschluss schauten sie sich zwei Kurzfilme an, in denen es um Menschen in Flüchtlingslagern ging.
Die Gruppe mit dem Projekt „Elisabeth-Zillken-Haus“ bekam Besuch von Frau Klein, der Leiterin des Elisabeth-Zillken-Hauses, die der Gruppe die Einrichtung anhand einer anschaulichen Powerpointpräsentation vorstellte.
Die vierte Gruppe mit dem Projekt „Bruder -Konrad-Haus“ beschäftigte
sich mit dem Thema „Obdachlosigkeit“ und schaute sich Kurzfilme zum Bruder-Konrad-Haus an.
Der nächste Tag, Samstag, der 18.01., stand unter dem Thema „Besuch der verschiedenen sozialen Einrichtungen und Durchführung des Projektauftrages“.

Die erste Gruppe verbrachte den Vormittag mit Kuchen backen und ging dann ins Seniorenwohnheim Am Steinhübel, besichtigte das Haus, richtete die Kaffeetafel und erfreute die Bewohner mit Gesprächen und gemeinsamen Singen.

Die zweite Gruppe fuhr mit einem Kleinbus nach Völklingen ins Clearinghaus, einer Aufnahmestelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Dort fanden bewegende und berührende Gespräche und Begegnungen zwischen den Firmbewerbern und jugendlichen Flüchtlingen aus Afghanistan und Eritrea statt, die von einer Mitarbeiterin des Hauses und einem Dolmetscher begleitet wurden.
In der Abschlussreflexion zeigten sich die Firmbewerber sehr betroffen von den Schicksalen der oft gleichaltrigen  Flüchtlinge.

Die dritte Gruppe traf sich im Elisabeth-Zillken-Haus, einer Notaufnahmeeinrichtung für Frauen, Mütter und deren Kinder. Die Firmgruppe – eine reine Mädchengruppe- lernte die verschiedenen Wohnbereiche kennen und buk dann gemeinsam mit einigen Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen des Hauses Pizza, die dann auch zusammen gegessen wurde. Danach gestalteten alle bei Kaffee und Kuchen „Lebensperlenketten“ mit Frau Christine Comtesse. Sowohl die Firmgruppe als auch die vier Bewohnerinnen, die sich zu diesem Projekt angemeldet hatten, waren eingeladen, ihren Lebensweg zu reflektieren und danach auf der Grundlage dieser Reflexion Perlen auszuwählen, die für bestimmte Lebenssituationen und Menschen stehen. In der Abschlussreflexion waren die Firmbewerber überrascht, wie gut sich die Bewohnerinnen auf dieses Projekt einließen und welch bunte Lebensperlenketten entstanden waren trotz schwieriger Schicksale einiger Bewohnerinnen.

Die vierte Gruppe besuchte das Bruder-Konrad-Haus, einer Einrichtung für wohnungslose Männer. Nach einer Hausführung bereitete die Gruppe – eine reine Jungengruppe- einen großen Obstsalat vor und aß gemeinsam mit den Bewohnern zu Mittag. Anschließend kamen die Firmbewerber mit dem Heimbeirat ins Gespräch und die Jugendlichen erfuhren Lebensgeschichten einiger Bewohner, so dass anfängliche Vorurteile gegenüber „Obdachlosen“ überprüft werden mussten.

Ziel aller Projekte war , dass die Firmbewerber soziale Einrichtumgen kennenlernten und in Kontakt mit Mitarbeitern und Bewohnern treten sollten.
Im Abschlussgottesdienst samstagsabends, in dem jede Gruppe ihr Projekt vorstellte, wurde den Firmbewerbern der Zusammenhang zwischen der 30 h Aktion und der Firmvorbereitung verdeutlicht:
Die Firmbewerber sollten in diesem Projekt beispielhaft erfahren, wie christliches Handeln konkret aussehen kann – zum Einen durch das Kennenlernen verschiedener sozialer Einrichtungen, in denen Menschen sich für andere einsetzen, die eher am Rande unserer Gesellschaft leben. Zum Anderen haben sie selbst christlich gehandelt, in dem sie den Mut hatten, sich diesen Menschen am Rande unserer Gesellschaft zuzuwenden; sie  ganz  bewusst in den Blick zu nehmen, ihnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu schenken; damit zu Botschaftern der Hoffnung wurden und dabei zu erfahren, wie bereichernd diese Begegnungen waren- sowohl für die Menschen, mit denen sie ins Gespräch kamen als auch für ihr eigenes Heranreifen zu einem christlichen Menschen.
Bärbel Sieg, Gem.ref.



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