"Die Heiligen der Ferienzeit"

Es ist der 26. Juli; 17. Sonntag im Jahreskreis. In etwa Halbzeit der Grünen Zeit. Bergfest der Ferien 2020. Und noch ziemlich genau 2 Monate bis zum 26.9., dem Tag der Priesterweihe - so Gott will. Irgendwie gehen mir dieser Tage viele Dinge durch den Kopf; im Rückblick, aber auch im Ausblick. Hier und jetzt ist es etwas ruhiger. Ferien halt. Aber irgendwie, doch auch keine "Saure-Gurken-Zeit".

Unterscheidung der Geister

Sicher, manchmal stößt einem etwas auf. Doch es gibt so viel Schönes und Gutes wahrzunehmen; und zu reflektieren. Wir müssen es nur sehen; manchmal hören - diese Perlen und Schätze, die Mt heute wieder in den Blick nimmt. Es gibt so viel Kostbares, ja zuweilen Heiles, auch Heiliges. Und damit verbunden, nicht selten eine neue Perspektive; vielleicht ein Aufbruch.

Dazwischen bewege auch ich mich gerade. Ich versuche, zu verarbeiten; gleichzeitig treiben mich neue Ideen und Pläne an. Eine gute Zeit sich Fragen zu stellen; sich ganz ignatianisch wieder einzuüben, in die Unterscheidung der Geister. So klang es auch heute Morgen in der Basilika, in der Predigt von Pfarrer Grünebach, an.

Wie ist das mit dem Reich Gottes? Und der geistvollen Erneuerung? - Einfach mal ganz ab(ge)sehen von den ewigen Strukturen. - Und da kommen mir beim Stöbern und Schmökern auf mal all die in den Sinn, die uns schon so oft Vorbild im und für das Reich Gottes sind/waren.

Gut, nicht "Alle(r)Heiligen" gibt es die gleiche Art von Heiligkeit, in der Communio sanctorum - nicht bei uns selbst; auch nicht bei denen, die uns schon voraus sind. Nicht alle haben den gleichen Weg. Und wahrscheinlich gibt es solche, die hätten nie mit anderen Heiligen leben können.

Aber: alle kommen sie an - bei Gott. So ähnlich hat es der Pfarrer von Ars mal ins Wort gefasst. Den findet man übrigens auch in unserer Basilika. Gar nicht so unscheinbar. - Und, während ich noch so nachsinne, fällt mir auf: in dieser Ferienzeit anno 2020 (und auch sonst die Jahre); ja, in diesem Monat Juli gibt's eigentlich ganz schön viele Gedenktage bedeutender Heiliger.

Jakobsweg

Da ging's z.B. los (um nur einige zu nennen): mit dem Hl. Thomas. Gefolgt von Ulrich; und dem Heiligen Benedikt. Der große franziskanische Ordensgeneral: der Heilige Bonaventura. Oder Maria Magdalena. Die Heilige Birgitta von Schweden. Nicht zuletzt: Christophorus und der Apostel Jakobus, "dessen Wegen" ich gestern ein wenig gefolgt bin (in und um Saarbrücken).

Und damit nicht genug: am 26. Juli gedenken wir ansonsten der Großeltern Jesu, Anna und Joachim. Und es folgen in dieser Woche: Marta von Betanien; und am 31.7. der Heilige Ignatius. "Deus semper major" - der je größere Gott, das ist ebenso Spirit und Denkkategorie des Ignatius von Loyola: "Möge die höchste Güte Gottes allen Gnade verleihen, damit sie seinen heiligsten Willen immer recht erkennen und erfüllen."

So lasst uns denn in der kommenden Woche und Ferienzeit entdecken, wer Gott uns ist; woher Kraft uns zuwächst, wie er uns trägt. Mit dem verstorbenen Karl Kardinal Lehmann bin ich fest überzeugt, dass die Kirche ein tiefes, geistliches Schwergewicht hat, und letztlich aus diesen vielen Kräften lebt.

Es geht um einen faszinierenden Lebensschatz, wenn wir alles in diese letzte Tiefe zurückverfolgen. Und: "Dies ist das Einzige, was Kirche selbst und keine Macht in der Welt sonst unersetzlich bezeugen kann", so Karl Lehmann. - "Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz..." (Mt 13,44).

Ein spannender Monat dieser Juli, genau besehen... (BS)

 

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