Morgenglanz der Ewigkeit

Mit Christus auferweckt

Maria von Magdala (S. Köder)

Maria. Sie hockt da. Die Frau im roten Gewand. Ganz allein. Noch immer am selben Ort. Draußen vor dem Grab. Sie sieht es kaum. Aber sie spürt eine geheimnisvolle Veränderung...

Mag sie diese überhaupt zu deuten - in ihrem Kummer? Warum nur war sie nicht mitgegangen, als die anderen heimwärts gelaufen waren? Was hat sie überhaupt mitbekommen? So in sich gekehrt.

"Wo ist mein Herr?" - Weg tiefgreifender Trauer. Noch nicht zu Ende gegangen. Mäandern. Ein bisschen wie auf dem Weg nach Emmaus. Und auch Maria wendet sich schließlich zu gehen. Weg vom Grab...

Doch sie hört eine Stimme. Nur ein einziges Wort. "Maria!" Es holt sie zurück - zu sich selbst. Zwei stehen einander gegenüber. Auferstehende unter nur einem Wort. Am Morgen nach dem Sabbat.

Hier beginnt das Mysterium. Das Erkennen liegt wie ein Licht über Marias Gesicht - und auf ihrer Hand. Als wolle sie nach ihrem Gegenüber greifen. Noch überwältigt in/von der eigenen Wahrnehmung. Der Versuch zu fassen, was Auge und Ohr ihr mitteilen. Eine neue, geheimnisvolle Begegnung greift Raum. Die nichts mehr zu tun hat mit menschlicher Berührung. Ein bisschen wie in Zeiten von Corona.

Stattdessen ein Auftrag! In die Ratlosigkeit des Momentes hinein: "Halte mich nicht fest..." - "Geh aber zu meinen Brüdern..." (Joh 20,17) - Künde den Jüngern! - Geschichte beginnt neu. Apostelgeschichte. Fortsetzung folgt. Und Maria wird aufstehen. Mit Christus auferweckt. Und ihre Erfahrung austeilen, wie Licht. Licht der Hoffnung. Morgenglanz der Ewigkeit!

 

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